DIE GESCHICHTE BAMBERGS

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15. Jahrhundert

Ab 1400 wurde die Zahl der Domkapitulare auf 34 Adelige festgelegt. Zu Beginn des Bistums hatten die Kapitularen noch unter einem Dach in der sogenannten „vita comunis„ zusammengelebt und an einem Tisch „mensa„ gegessen. Doch bis zum Ende des 14. Jahrhunderts war diese Tradition aufgegeben worden. Die Kanoniker wohnten nun in eigenen Domherrenhöfen die sich über den gesamten Domberg verteilten und eigene Wohn- und Wirtschaftseinheiten bildeten. Peter Moser schrieb dazu: „Die ältesten Kurien waren kleine Burgen innerhalb der großen Burg.„ (1).

Ebenfalls um 1400 entstand der gotische Kreuzgang im Hof der Kapitelgebäude linkerhand des Doms (heute Diözesanmuseum), sowie der Chor der Elisabethenkirche, die Teil des 1328 gestifteten Elisabethenspitals gewesen ist und als einziges Gebäude dieses Komplexes heute noch steht.

Am 14. November 1400 weihte Weihbischof Johannes Hoppe die Johanneskapelle (Oberer Stephansberg 7).

1402 hielt der Bischof eine Diözesansynode ab, um die kirchlichen Verhältnisse in seinem Hochstift und seiner Residenzstadt zu reformieren.

1405 wurde erstmals das Haus „Unter den Störchen„ schriftlich erwähnt. Dieses Anwesen, heute Dominikanerstraße 6, sollte die Heimstätte der wohl berühmtesten Bamberger Brauerei, dem Schlenkerla, werden.

Am 11. Februar 1410 zerstörte starker Eisgang auf der Regnitz die hölzerne Obere Brücke und beschädigte Teile des Rathauses.

1415 initiierte der Bischof Albrecht von Wertheim das Dompredigeramt.

Von 1414 bis 1418 tagte das Konstanzer Konzil, welches König Sigismund einberufen hatte, um die drängenden Fragen der Zeit, wie das abendländische Schisma, zu lösen. Während das Schisma am Ende überwunden werden konnte, endete der Reformer Jan Hus am 06. Juli 1415 als Ketzer auf dem Scheiterhaufen. Diese Hinrichtung war Auslöser der späteren Hussitenkriege, die Franken und Bamberg unmittelbar betreffen sollten.

1419 berief der Bischof Hiersauer Mönche an das Kloster Michelsberg, um dieses zu reformieren.

1420 wurde der Maler Hans Pleydenwurff wahrscheinlich in Bamberg geboren. In jeden Fall war sein Vater, ebenfalls Maler, zeitweise Bürgermeister in der Domstadt. Seine ersten Sporen verdiente sich Hans, nach einer Ausbildung in Holland, in Bamberg wo er u.a. ein Altarbild für das Clarisenkloster anfertigte (Staatsgalerie Bamberg). 1457 übersiedelte er nach Nürnberg und führte dort eine erfolgreiche Werkstadt.

Friedrich III. von Aufsess (1421-1431) wurde 1421 zum neuen Fürstbischof gewählt.

1422 beschlossen die Bischöfe von Bamberg und Würzburg, sowie der Markgraf von Brandenburg, die Juden aus ihren Ländern auszuweisen. Der Bamberger Bischof konfiszierte den Judenhof am Pfahlplätzchen und vergab die Gebäude an seine Hofbeamten. Er ließ die Synagoge in eine Marienkapelle umbauen und zog das Vermögen der Juden ein. Da er jedoch auf deren Finanzkraft angewiesen war, vertrieb er sie nicht ganz aus der Stadt, sondern siedelte sie in der "Hinteren Kesslergasse" neu an. In diesem schlecht beleumundeten Viertel errichteten die Juden den zweiten Judenhof und schon 1423 war eine neue Synagoge eingerichtet worden.

Die Hussiten fielen 1429, der Krieg währte nun schon 10 Jahre, erstmals in Franken ein. 1430 erreichte ihr Heer auch Bamberg. Das Domkapitel floh mit samt dem Domschatz auf die Giechburg, die wohlhabenden Bürger ins Umland und der Bischof gar in seine Besitzungen nach Kärnten. Obwohl die Angreifer kampflos in die preisgegebene Stadt eingezogen waren und die Domherrenhöfe plünderten, konnten größere Schäden vermieden werden. Denn dem Markgraf Friedrich von Brandenburg gelang es am 6. Februar, auf der Burg Zwernitz bei Hollfeld, einen Waffenstillstand mit dem Hussitenführer Andreas Prokop auszuhandeln, worauf Bamberg 12000 Gulden aufbringen musste, um der Brandschatzung zu entgehen.

Nach dem Hussitenkrieg erneuerten die Bürger der Stadt ihre Forderungen an den Bischof, die Steuerfreiheit der Muntäter aufzuheben, eine für die ganze Stadt gültige Gerichtsbarkeit einzusetzen und ihr Gemeinwesen selbst verwalten zu dürfen. Des Weiteren hatte der Hussiteneinfall gezeigt, wie verwundbar die Stadt ohne umfassende Befestigung war. Deshalb forderten sie das Recht die Stadt mit einem geschlossenen Mauerring zu umgeben. König Sigismund stellte sich auf die Seite der Bürger und gab den Anliegen statt. Am 31. April 1431 hob er in der „Golden Bulle„ die Privilegien der Immunitäten auf und gab die Erlaubnis die Stadt zu ummauern.

Das Domkapitel wollte dies nicht hinnehmen. Die Domkapitulare drängten Fürstbischof Friedrich III. von Aufsess, seinen Hirtenstab nieder zu legen. Zu seinem Nachfolger wurde Anton von Rotenhan (1431-1459) ernannt. War Friedrichs Regentschaft vom Hussitenkrieg geprägt gewesen, so war Antons vom Immunitätenstreit überschattet. Er musste eine strenge Wahlkapitulation unterzeichnen und sich verpflichten, sich gegen die "Goldene Bulle" des Königs zu stellen. Inzwischen begannen die Stadtbürger mit dem Stadtmauerbau, an dem sich alle Bürger, auch die Bewohner der Immunitäten, beteiligen mussten.

Auf dem Konzil von Basel (1431-1449) legte das Domkapitel 1434 Einspruch gegen den Erlass des Königs ein und bekam am 09. Oktober Recht. Begründung für das Urteil war, dass die Muntäter mit Gewalt zur Mitarbeit an der Stadtmauer gezwungen worden waren. Auf Anordnung des Konzils belegte der Bischof die Bürger seiner Residenzstadt am 2. Januar 1435 mit Bann und Interdikt. Die Enttäuschung der Bürgerschaft gärte bis zum 23. Juni und entlud sich dann in der Verwüstung des Klosters Michelsberg, wo sogar die wertvolle Klosterbibliothek entführt wurde. Zwar kamen die benachbarten Adeligen ihren Verwandten unter den Mönchen schnell zu Hilfe, doch untersagte der Bischof einen Angriff.
Schließlich erreichte Markgraf Friedrich von Brandenburg die Stadt und konnte am 7. Juli 1435 einen Kompromiss zwischen Stadt und Immunitäten erreichen.
Zwar mussten die Muntäter erstmals eine Steuer, das sog. "Wochengeld", an die Stadt entrichten, behielten aber alle anderen Privilegien. Im Gegenzug mussten die Bürger zunächst den Mauerbau einstellen und die Stellung des Domkapitels, dessen Macht in den folgenden Jahrzehnten noch mehr wuchs, anerkennen. Des Weiteren mussten alle Bürger für die Dauer von zehn Jahren eine Abgabe auf Bier und Getreide leisten. Die Einnahmen aus der sogenannten "Tatz" teilten sich Bischof und Stadt. 1437 bestätigte der Kaiser diese Übereinkunft.

Ebenfalls 1437 gestattete der Fürstbischof den Bau der Hof Apotheke am Fuß des Dombergs, erstmals urkundlich erwähnt wurde sie 1453 und zählt somit zu den ältesten Apotheken Deutschlands. Wahrscheinlich ist sie die älteste am selben Ort durchweg betriebene Apotheke im Bundesgebiet.

Am 01. Mai 1440 entlud sich ein schweres Gewitter über der Stadt. Ein Blitz schlug in den Turm des Alten Rathauses ein und setzte die dort befindliche Pulverkammer in Brand. Der folgenden Explosion fielen das Stadtarchiv, welches deswegen auch erstmals schriftlich erwähnt wurde, und die Sturmglocke zum Opfer. Eine Handschrift berichtete, dass die Glocke nie mehr aufgefunden wurde.

1443 stiftete Abt Johann I. Fuchs eine Grabtumba für den Hl. Otto auf dem Michelsberg. In dem neuen Hochgrab befand sich ein Durchgang für Pilger damit diese dem Heiligen wirklich nahekommen konnten. Noch heute durchqueren Gläubige die Tumba, da diese Begehung Rückenleiden heilen soll.

Am 15. Januar 1443 verschriftlichten die Stadt und die Immunitäten diesen Vertrag über eine gemeinsame Besteuerung und die gleichberechtigte Besetzung von Ämtern sowie die Aufnahme von Muntätern in den Stadtrat.
Doch nun strebten auch die Handwerker, Krämer und Gewerbetreibende nach Mitbestimmung in der Stadt und so kam es 1446 zu einem Aufstand gegen den Stadtrat. Dieser wurde zwar blutig niedergeschlagen, doch in der Folge wurde diese Schicht ebenfalls an der Verwaltung des Gemeinwesens beteiligt. Nachdem nun alle Fronten um die Verwaltung der Stadt geklärt waren, setzte eine starke Bautätigkeit ein. So wurde 1445 der "Mühlgraben", fertiggestellt. Der größere und tiefere Graben war notwendig geworden, weil der Wasserdruck des alten Regnitzarmes nicht mehr für alle Mühlen ausreichte. Der neue Zufluss reichte vom Fuß des Stephansberges bis zum Rathaus und verband, über eine neue Anbindung, den Rechten Regnitzarm, der bei Bug angezapft worden war, mit dem Linken. Der erhöhte Wasserdruck führte wiederum dazu, dass die Mühlen und die Obere Brücke neu gebaut werden mussten.

1445 musste sich Bischof Anton 5000 fl. von einem jüdischen Kaufmann leihen. Im Gegenzug stellten der Bischof und das Domkapitel einen Schutzbrief (Freiungsbrief) für die Jüdische Gemeinde aus. Diese konnte sich danach weitere gut entwickeln, doch mit der Zeit nahmen die Repressalien gegen Juden wieder zu und 1478 wurde sie endgültig aus dem Stadtgebiet vertrieben.

1449 wurde der Ausbau der Stadtmauer wiederaufgenommen.

Der Bierverbrauch soll um 1450 rund 440 Liter pro Kopf und Jahr betragen haben. Dies muss nicht verwundern, da das Trinkwasser zu jener Zeit oft verunreinigt, Bier aber durch den Herstellungsprozess hygienisch unbedenklich war. Deshalb war Bier das Getränk der Wahl um den Durst zu löschen, wobei der Alkoholgehalt nur bei 2,5% lag.

Von 1451 bis 1452 hielt sich der Domherr Albrecht von Eyb in Bamberg auf um seiner Residenzpflicht nachzukommen und sich so seine Pfründe zu sichern. In einer Zeit, da nicht Begabung oder Bildung, sondern nur die adelige Herkunft über einen Sitz im Bamberger Domkapitel entschieden verwundert es nicht, dass sich der hochgebildete Mann, er hatte vor allem in Italien studiert, schnell langweite. Was ihn nicht hinderte, hier die ersten Werke früh humanistischer Literatur in Deutschland zu verfassen. In "Von der Schönheit des Mägdelein Barbara" beschrieb er die körperlichen Vorzüge eines Mädchens, welches er im Dom erblickt haben soll. In der "Anklage der Bamberger Frauen" lässt er diese das Recht auf freie Liebe einfordern und im "Lobspruch auf Bamberg" schreibt er, dass ihm Bamberg doch irgendwie gefiele und das geteilte Gemeinwesen auch Vorteile hätte.

1451 begannen die Arbeiten am Neubau der Oberen Brücke. Die Holzkonstruktion wurde durch eine Steinbrücke ersetz. Ausgrabungen der 1960er Jahren zeigten, dass die Holzbrücke einen steinernen Vorgängerbau aus dem 12. Jahrhundert hatte. Dieser war um einen Bogen länger und demzufolge das Flussbett breiter als im 15. Jahrhundert. Unter der Leitung von Stadtbaumeister Vorchheimer wurde die Brücke 1456 fertiggestellt.

1452 predigte der Buß- und Kreuzzugsprediger Johannes von Capistrano auf dem Bamberger Domberg gegen den moralischen Verfall in der Gesellschaft.

1454 verbietet der Bamberger Stadtrat das Tragen von Schnabelschuhen und Schleppenkleidern.

1456 zog das städtische Frauenhaus von der Unteren Sandstraße (Haus zum Pelikan) in die Frauenstraße auf der Insel um. Dort wurde es vom städtischen Frauenwirt bis 1568 betrieben und dann im Zuge der Gegenreformation und der einhergehenden Verschärfung der Moral endgültig geschlossen. Neben dem städtischen gab es noch drei privat betriebene Frauenhäuser. Aus diversen Quellen lässt sich ablesen, dass gerade in Städten mit vielen Klerikern die Zahl der Dirnen in die Höhe ging. (2)

Laut Prozessakten aus dem Jahr 1456 wurde das berühmte "Götz Zitat" von der Bambergerin Agnes Schwanfelder, die wegen unflätiger Äußerungen gegen einen Kleriker angeklagt worden war, erstmals schriftlich festgehalten. Ob Herr Goethe Frau Schwanfelder zitierte ist nicht bekannt. In der Prozessakte fanden sich noch wesentlich derbere Sprüche, nicht um sonst war die Agnes auch als "Schwertgoschen" bekannt.

Der Maler Hans Pleydenwurff malte 1456 ein herausragendes Portrait des kunstsinnigen Domherren Graf Georg von Löwenstein. Es gilt als eines der bedeutendsten und frühesten Portraits der deutschen Malerei.

1459 übernahm Georg I. von Schaumberg (1459-1475) den Bischofsstab. Er führte die von seinem Vorgänger eingeleitete Klosterreform fort. Wurde aber in eine kriegerische Auseinandersetzung mit dem Markgraf Albrecht Achilles und den Würzburgern hineingezogen. Dieser sogenannten Fürstenkrieg konnte erst 1464 durch die Erbfriedensvereinbarung von Herzogenaurach mit Albrecht und 1469 mit den Würzburgern beilegen konnte.

Um 1460 wurde die B 36, die zweite Bibel nach Gutenbergs Vorbild B 42 (42 zeilig), gedruckt. Sie hatte 36 Zeilen, war in lateinischer Sprache verfasst und wurde mit den Urtypen Gutenbergs, in Bamberg angefertigt. Lange hielt man den bischöflichen Sekretär Albrecht Pfister für den Drucker der Bibel. Heute geht man davon aus, dass einer oder mehrere Gesellen Gutenbergs in Bamberg ansässig wurden und hier mit Pfister, der ehr als Herausgeber fungierte, die B 36 druckten. Auftraggeber war wohl Georg Graf von Löwenstein. Er war Domherr in Bamberg und Mainz, verfügte über die Bildung, die Liebe zur Kunst und die finanziellen Mittel, so ein Projekt zu stemmen. Pfister dürfte während der rund zweijährigen Arbeit an der Bibel das Druckhandwerk erlernt haben. Kurz nach der Fertigstellung der B36 druckte Pfister die ersten deutschsprachigen Bücher, die er als Erster mit Holzschnitten illustrierte. Bis 1466 gab er unter anderem die Fabelsammlung "Edelstein", "Der Ackermann von Böhmen", "Historien" und mehrere "Armenbibeln" mit zusammen 224 Holzschnitten heraus. Die Stadt entwickelte sich, nach Mainz, zum zweiten Druckzentrum Deutschlands. Nach kurzer Zeit gab es zeitweilig bis zu fünf Druckereien im Stadtgebiet.

Zwischen 1461 und 1467 entstand, an Stelle des Rathausbaus von 1370, ein gotischer Neubau in seiner heutigen jedoch barockisierten Gestalt. Auf einem Wellenbrecher Flussaufwärts entstand das Rottmeister Haus, welches eine Rotte von 10 Mann als Schutztruppe beherbergte. Daran schloss sich der Torturm auf der Oberen Brücke und daran der eigentliche Rathausbau zwischen Oberer und Unterer Brücke an.

1467 war die Reform des Klosters Michelsberg abgeschlossen, somit konnte der drohende Niedergang noch einmal vermieden werden.

Zwischen 1470 und 1475 entstand die "Capestrano Tafel" auch "Bamberger-Tafel" genannt. Sie zeigt den Busprediger Johannes Capestrano wie auf dem Domberg predigt, während die Zuhörer ihre "Eitelkeiten" abwerfen. Das Gemälde stammte wahrscheinlich aus der Werkstatt von Cuntz Pleydenwurff, welcher der berühmten Bamberger Malerfamilie entstammte.

Von 1475 bis 1487 wurde die Hofhaltung umfangreich Umgebaut und auf ihre heutige Form erweitert.

1475 bestieg Philipp von Henneberg (1475-1487) den Bischofstuhl. Seine Amtszeit war vom Streit mit dem Domkapitel um die zu leistende Wahlkapitulation und dem sogenannten "Pfaffensteuerkrieg" mit Kurfürst Albrecht Achilles von Ansbach Bayreuth bestimmt. Das Domkapitel versuchte die Macht des Bischofs weiterhin zu beschneiden, doch mit der Hilfe des Papstes gelang es Philipp 1482 eine Übereinkunft zu treffen und seine Machtbefugnisse zu erweitern.
Fürst Albrecht wollte den Einfluss der Kirche auf seinem Territorium zurückdrängen. Der Streit mit den Bischöfen von Bamberg und Würzburg wurde mit allen Mitteln geführt. Die eine Seite agierte mit Kirchenbann und Interdikt, die andere Seite mit Pfändung, Absetzung und Ausweisung. Dieser Streitigkeiten konnten im August 1482 mit den Verträgen von Neustadt Aisch beigelegt werden. Dennoch gelang es Bischof Philipp die Finanzen des Bistums zu stabilisieren und eine umfangreiche Bautätigkeit zu entfalten.

1478 wurden alle Juden aus dem Bistum und der Stadt ausgewiesen. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts gab es keine jüdische Gemeinde mehr in Bamberg.

Um 1483 entstand der Apostelabschied, ein Gemälde auf Holz welches im Hintergrund die älteste Stadtansicht Bambergs zeigt. Der Maler und Grafiker Wolfgang Katzheimer d.Ä., er ist ab 1465 in Bamberg nachweisbar, versetzt die biblische Szene vor die Tore seiner Heimatstadt. Die Apostel verabschieden sich bevor sie hinaus in die Welt ziehen um die Heilsgeschichte zu verbreiten. Im Hintergrund aber ist nicht Jerusalem, sondern Bamberg zu sehen. Der Detailreichtum und die Genauigkeit dieser Stadtansichten ist etwas ganz Neues in der Malerei. Aber nicht nur die Bamberger Malerei, auch die Architekturdarstellung und die Druckkunst sind in der Stadt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert in voller Blüte. So lebten um 1500 neun Maler und Bildschnitzer wie Katzheimer, Ulrich Widmann, Paul Lautensack und Hans Nußbaum in Bamberg.

1487 übernahm Heinrich III. Gross von Trockau (1487-1501) das Bistum. Er kümmerte sich um die geistige Erneuerung der Kirche und die Sicherung des Hochstifts. Nach einem Brand lies Heinrich III. 1489 die Wirtschaftsgebäude an der Nordseite der Alten Hofhaltung neu errichten und erweitern. Auch ließ er einen neuen Palas auf der Altenburg errichten errichten.

1491 wurden die Arbeiten am neuen gotischen Westchor von St. Jakob abgeschlossen.

1492 stürzte im Michelsberger Kloster das Dach des Schlafsaales der Mönche ein. Anscheinen wurde niemand verletzt, doch warf der Vorfall ein schlechtes Licht auf den Zustand des Klosters.

1493 erschien Hartmann Schedels Weltchronik, sie enthielt unter vielen anderen Stadtansichten auch einen Holzschnitt von Bamberg.

1493 konnte das Langhaus der Elisabethenkirche, nachdem der Chor schon um 1400 erbaut worden war, endlich fertiggestellt werden.

Die wahrscheinlich schon um 1350 entstandene Magdalenen Kapelle in der Wunderburg wurde 1496 erstmals urkundlich erwähnt. Sie wurde im März 1632 von schwedischen Truppen zerstört.

1499 wurde einigen Juden, bei einer finanziellen Gegenleistung, der Aufenthalt in Bamberg gestattet.

Der Bischof gab 1499 das Hochgrab für das Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde bei Tilmann Riemenschneider in Auftrag.

Links
Das 16. Jahrhundert (TerraX)

König Ruprecht (1400-1411)

König Sigismund (1411-1437)

Burg Zwernitz

Bamberger Immunitätenstreit

König Friedrich III. (1440-1486)

König Maximilian I. (1486-1519)

Die Werke der Bamberger Offizin Pfister zwischen Handschrift und Druck
1. Moser, Peter: "Bamberg Geschichte einer Stadt". 1998, S. 56
2. Freise-Wonka, Christine: "Bamberger Frauengeschichten". 2006, S. 49 - 54